17. November 2013 – Sonntag

Gegen zehn Uhr Ortszeit sitzen wir auf den Motorrädern. Bis Mittag führt unser Weg nahe am Pazifik entlang. Im Gegensatz zu gestern liegen die Temperaturen im herbstlichen Bereich.  Bei einer Rast mit Blick auf die Brandung des Pazifiks holen uns die kurz zuvor überholten Radfahrer wieder ein. Benedikt und Oliver , maximal mitte zwanzig wollen bis ans Ende der Welt radeln.  An guten Tagen schaffen sie 80 Kilometer, manchmal sind es auch nur 30. Kocher Zelt  alles lebenswichtige dabei. Ich darf das Gewicht durch anheben abschätzen. Tutto kompletto Rad mit Ausrüstung weniger  als 30 Kilogramm. Was habe ich falsch gemacht?

Als wir näher ins landesinnere gelangen klärt sich der Himmel schlagartig auf. Die Temperaturen klettern rasch auf sommerliche Werte. Auch heute erhasche ich einen Blick auf die entfernten, schneebedeckten Gipfel der Anden. Klar erkennbar sind die typisch Reliefs  der Vulkane.

Rainer gönnt uns eine Fotopause bei der Überquerung des ….. Flusses. Der Breite aber offensichtlich seichte Wasserlauf ist mehrere hundert Meter breit. Ein älterer Chilene scheint seinen Sonntagsspaziergang über diese Brücke zu führen. Erst möchte ich ihn in dieser Kulisse fotografieren.  Da ihm das nicht genehm zu sein scheint, bitte ich ihn mich mit meinem Motorrad abzulichten. Anschließend will er wissen woher ich komme. Nach unserm behelfsmäßigen Smalltalk knipst er mich nochmal mit seiner Chilenenkappe auf meinem Kopf.

Die schöne kurvige Etappe durch eine Mittelgebirgslandschaft führt am späten Nachmittagdurch die Stadt…. . Wartend auf Ampelgrün fragt ein Motorradfahrer auf Deutsch ob ich aus Deutschland komme. Im Verkehrsgewimmel lädt er uns ein bei sich zu Übernachten. Doch wir wollen noch Meter machen, vielleicht nächstes mal.

Bei unserer abendlichen Quatiersuche, nervt ein chicco seinen Padre ihn vor meinem Motorrad zu fotografieren. Als ich den kräftigen Achtjährigen auf die Sitzbank hebe und dieser seinem Vater unterweist, wie er sein Handy fürs neue Foto bedienen muss. In Südamerika werden vorzugsweise nur 125ccm Motorräder genutzt. Da fallen unser Boliden im Straßenbild schon auf. Und Verlegung der Dakar auf den südamerikanischen Kontinent tut auch seines dazu. Häufig werden wir auf dieses Event angesprochen.

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