09. Januar 2014 – Donnerstag

Komatsu liefert drei neue Mulden an die Minenindustrie aus. Die Mulden mögen eine Breite von acht Metern haben, sie beschatten komplett beide Fahrspuren der Ruta 5, die nördlich von La Serena nur zweispurig verläuft. Vorneweg ein Polizeifahrzeug das den entgegenkommenden Verkehr stoppt, dann ein Komatsu Begleitpickup, die drei riesigen Mulden auf den Schwertransportern, dann die Nachhut. Wir kämpfen hinter der Nachhut im zäh dahin kriechenden Verkehr um jeden Meter. Die drei Muldentransporter nutzen eine entsprechend große Parkfläche, um zunächst den Gegenverkehr und anschließend auch den rückwärtigen Verkehr passieren zu lassen. Ich ärgere mich, dass ich nicht zum fotografieren komme. Endlich wieder Fahrtwind, der mir und der Twin Kühlung bringt. Für unsere anschließende Rast haben wir offensichtlich zu wenig Kilometer Vorsprung zum Konvoi herausgefahren. Aus dem Polizeifahrzeug ertönt eine Durchsage. Wir wollen noch schnell auf die Motorräder, aber da sehen wir bereits aus der Ferne die gelbe Flotte anrollen. Statt zu starten zupfe ich die Kamera.

Wir sind in der Atacama. Es ist heiß. Die bergige Landschaft zeigt sich in hellgrauen, blasgelben und blasgrünen Farben. Dürres Buschwerk, mancherorts sehe ich große Kakteen. In Vallenar nehmen wir Sprit auf. Die beiden BMWs, die uns grüßend bei unserer Rast überholt hatten sitzen im Gastraum der Tankstelle. Ich gehe kurz hin. Johann begrüßt mich sofort in Deutsch. Der Chilene mit schweizer Vorfahren hatte eine deutsche Schule in Chile besucht und zudem vier Jahre in der Schweiz gelebt. Er ist mit seinem Kumpel auf zweiwöchiger Motorradtour in den Norden Chiles unterwegs. Falls wir Probleme mit irgendetwas hätten, wobei er helfen könne, sollen wir ihn per Email beachrichtigen.

Wir erreichen zeitig Huasco, ein Touristenstädtchen an der Küste. Rainer war auf seiner Nordrunde im letzten Oktober bereits hier. Auf dem Umweg zum Supermarkt zeigt er mir die Playa, die sehr schön angelegte Promenade und den malerischen Fischerhafen. Die spätnachmittag Sonne taucht die Umgebung in eindrucksvolle Farben. Die Krönung sind die Pelikane, die am Landungssteg der Fischerboote hoffen leckere Fischabfälle ergaunern zu können.

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