03. Februar 2014 – Montag

Wüste, Wüste, Wüste. Die Erinnerungen an die lange Zeit in der Atacama bestätigen sich. Einschläfernde, monotone Geradeauspassagen, Hitze, die mit Fahrtwind noch erträglich sein mag, bei einer Rast in der prallen Sonne gleich alle Schweißdrüsen in Aktion setzt, blasse Grautöne, die den Augen keine Reizüberflutung bieten. Der Motor brummt mit 5000 Touren, automatisch schweift mein Blick alle paar Minuten auf die Naviuhr, dann auf die Wassertemperaturanzeige, dann auf die Öldruckkontrolllampe. Ein infernalischer Knall unterbricht den Fahrtrott, schwarze Fetzen fliegen vor mir durch die Luft, es qualmt blau. Die Bremsleuchten des 100 Meter vor mir fahrenden Lastwagens leuchten auf. Mit mäßigem Tempo fahre ich an den rechts heranfahrenden Lastwagen vorbei. Bei einem späteren Stopp in einer Ansiedlung hält auch der Lastwagen neben uns. Die Reste des geplatzten Reifens hängen noch an der Felge.

Das knappbemessene Frühstück heute Morgen beschert mir gegen Mittag  erneuten Appetit. Ich nehme den Service eines Straßenstandes in Anspruch. Zwei junge Senoritas, deren Mutter und ein gerade lauffähiger Chico scheinen von diesem Stand zu existieren. Ein huevo wird in die Pfanne gehauen, ein Panecillo aufgeschnitten, ein paar Scheiben tomates dazu, fertig ist mein schmackhaftes Mahl. Das Foto der schüchtern wirkenden Köchin ist gratis.

Nach fast 200 Kilometer erreichen wir Puerto Inka. Ein unbefestigter drei Kilometer langer Weg führt uns zu einer malerischen Pazifikbucht. Es gefällt uns so gut, dass wir überlegen hier für heute zu  übernachten und den Rest des Tages an der spärlich bevölkerten Bucht zu genießen. Mein Verhandlungsgeschick reicht jedoch nicht aus, dem Hotelmanger mein Preislimit schmackhaft zu machen. Nach ausgiebiger Pause fahren wir weiter. 200 Kilometer schaffen wir noch bis Camana.

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