23. Dezember 2013 – Montag

Beim Zeltabbau sucht uns Juan Carlos auf. Er erkundigt sich nach unserem befinden und ob wir denn gestern Pescados bekommen hätten. Wir erzählen von dem guten Essen in der Pizzeria. Ich höre wie er mir etwas von einem regalo beizubringen versucht. Er entfernt sich in Richtung seiner kleinen Behausung. Wir haben im Schweiße unseres Angesichts aufgepackt, verdrücken die letzten Cerealien unseres Frühstückes, als Juan Carlos mit einer Tupperdose voll mit frisch entköpften Garnelen zurückkehrt. Theo ärgert sich beim Anblick der Schalentiere sein Frühstück zu früh eingenommen zu haben. Wir stopfen noch in uns hinein was geht. Ich bringe die restlichen zu ihm zurück. Dabei verabschiede ich mich von Juan Carlos, seinem Bruder und seinem Freund, die ich beim Matetrinken im Schatten der Wohnung antreffe.

Es wird heiß. Die Ruta 3 verläuft nach Puerto Madryn hin auf etwa 500 Meter über Meeresniveau. Während der Fahrt kühlt der Wind noch. Sobald wir stehenbleiben beginnt die Schweißproduktion. War doch gar nicht so schlimm mit dem kühleren Wetter denke ich mir.  Ich bin ja absolut kein Stadtmensch, aber wenn ich dann in eine hineinfahre, die Kontraste zwischen Meer, gepflegte Uferpromenade mit flanierenden Menschen, Einkaufsmeilen und Architektur erlebe, empfinde ich so etwas wie Schutz in einer Gemeinschaft in der weitläufigen überlebensschwierigen Pampa. Wir drehen ein paar ungeplante Ehrenrunden in Madryn, bevor in die  nach Puerto Piramides führende Straße einbiegen. Wir drücken die Nationalparkgebühr für ausländische Touristen in Höhe von 130 Pesos ab. Argentinier zahlen 15 Pesos. Als ich gelblich grünes Steppengras sich mit dem tiefen Blau des Atlantiks und dem wolkenlosen Himmel im Vorbeifahren wahrnehme, ziehe ich die Notbremse, drehe und genieße einen Augenblick. In Puerto Piramides landen wir auf einem Campingplatz. Die Sanitäranlagen sind neu, die Plätze naturbelassen, WiFi gibt es an der nahen Tankstelle. Auf den angelegten Grillstellen bereitet Rainer saftige Steaks und Fleischwürste, dazu gibt es Tomatensalat, alles veredelt mit ein wenig Sandkorn.

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