24. Dezember 2013 – Dienstag

Ich freue mich nach der langen WiFi Abstinenz mal wieder skypen zu können. Nein, nicht der Campingplatz hat WiFi, ich muss zur Tankstelle gehen und komme dann mit dem Computer raus in die Welt. Ich gönne mir beim Kommunizieren einen Kaffee und einen media luna. Auf dem Rückweg kaufe ich Frühstück ein und nutze Rainers heißes Wasser für den zweiten Kaffee. Der Strand wird inspiziert.

Zum Abend stellen wir entsetzt fest, dass unser Metzger heute Abend wohl Heiligabend feiert. Bis auf Fleisch kaufen Rainer und ich alles fürs Festmahl ein. Er zweigt zum Campingplatz ab, ich laufe  ans andere Ende von Puerto Piramides in einen kleinen Supermercado. Anstatt mir eine Alternative zu meinem Fleischwunsch zu verkaufen, schickt er mich zu einem naheliegenden Lebensmittelladen. Um 18 Uhr mache er heute auf, so das Stück handgeschrieben Papiers hinter der Glaseingangstüre. Mas o menos tröstet mich ein Passant, der mir als Uhrzeit 18:05 anzeigt. Andere Kunden kommen, setzen sich auf den Boden vor dem Laden, oder gehen am Schaufenster des benachbarten Geschenkladens spionieren. Um 18:30 verliere ich die Geduld, laufe zum vorherigen Laden zurück. Ich finde in einer Gefriertruhe panierte Fleischlappen. Die müssen in Fett gebraten werden, so Rainers professionelles Urteil. Der Wind hat zugelegt. Hinter der Gestrüpphecke unserer Zelte ist es nahezu windstill. Mit zwei Kochern legen wir los. Nudeln mit panierten Fleischlappen heißt unser ehrgeiziges Ziel. In der Pfanne passt immer nur eins der sechs Fleischstücke hinein. Die gebratenen werden auf einem Teller liegend mit einem Topf vor Auskühlung und Sandkörnern geschützt. So richtige Festtagsstimmung will beim Essen nicht aufkommen.

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