16. Januar 2014 – Donnerstag

Nachdem ich gestern am Besucherpunkt der Dakar losgefahren war, fiel mir der gebrochene Handprotektor und die verstellte Spiegeleinstellung auf. Ich hielt an. Mein Motorrad hat offensichtlich mit dem rechten Koffer und Lenkerende samt Spiegel auf dem Boden gelegen. Die untere Halterung und die Stirnwand des Koffers sind leicht verformt. Einen das Fahren beeinflussenden Defekt stelle ich nicht fest.

Heute versuche ich den Handprotektor zu reparieren. Der ist jedoch so ungünstig gebrochen, dass ich im Motocross Shop Antofagasta mir Ersatz besorge. Die Montage auf Daniels Hof im heißen Wüstenklima macht nicht wirklich Freude.

Nachmittags offenbart uns Rainer, dass er nicht weiter in den Norden fahren möchte. Chile ist für uns mittlerweile zu einer gewohnten Umgebung geworden. Die heimische Vorstellung in ein Land zu Reisen, das weit von unseren europäischen Standards abweicht hat sich nicht bestätigt. Klar ist nicht jede Straße asphaltiert, manche Behausungen mögen uns ärmlich erscheinen und die Stromversorgung der Häuser mit den verworrenen Freileitungen war bei uns vor dreißig Jahren als sauber angeordnete Variante noch üblich. Doch wir haben fast immer in guten Unterkünften übernachtet, uns gut Verpflegt, alles Notwendige bekommen. Vor allem die Kontakte mit den Menschen haben uns ein wohliges Gefühl vermittelt.

Jetzt steht ein Länderwechsel an. Peru und Bolivien werden von den Chilenen ähnlich eingeschätzt, wie wir uns ganz Lateinamerika vor der Reise vorgestellt haben. Wir werden auf die Hochebenen fahren und beobachten wie unsere Körper auf 4000 Meter Höhe reagieren. Es wird deutlich Kälter und feuchter. Die Spritqualität wird schlechter. Und wie laufen unsere Vergasermotorräder in diesen Höhen. Also viele Neue Unbekannte.

Uns steht noch ein Zeitfenster von sechs bis sieben Wochen zur Verfügung, für mich zu früh zum langsamen Zurückfahren nach Valparaiso. Ich erwarte die nächsten Tage mit Spannung.

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