Klasse Frühstück, klasser wolkenloser Himmel. Vor zehn mache ich mich auf die Wanderschaft zum Mirador del cruz. Eigentlich ist Wanderschaft zu viel versprochen. Doch mir tun die paar Kilometer gut. Und das Wolkenlose bleibt mir erhalten. An einem aus Felsbrocken gemauerten Marienschrein pausiere ich dauerhaft. Zwei Autos befahren den nahen Parkplatz, steigen kurz aus, knipsen für die Erinnerung und entschwinden wieder meinem Beobachtungsbereich. Aus dem Ort höre ich leise, Kindergeschrei, Hundegebell und das Hämmern von Zimmerleuten, die einen Dachstuhl fertigen. Zurück in Uspallata möchte ich gleich noch das propagierte Museum besuchen. Doch der Marsch dorthin kommt mir zu lang vor. Ich kehre an der offensichtlichen Ortsgrenze und nehme mir viel Zeit bis zur Rückkehr zum Hotel. Dort erklärt mir der Küchenchef den Weg zur Attraktion. Nach einer genüsslichen Pause trägt mich die Twin dorthin.
Ich parke als einziger auf den stattlichen Parkplatz und trau mich durch das halboffene Zauntor auf den historischen Boden. Mauerreste mit spanischen Beschreibungen reißen mich nicht gerade vom Hocker. Weiter gehe ich zu den drei weißen Kuppeln, die sich, wie die schneebedeckten Gipfel der Anden, vom dunklen Blau des Himmels abheben. Von den beiden Senoras im Gebäude kriege ich die Erlaubnis, alles Besichtigen zu dürfen. Doch die Ausstellung beschränkt sich auf ein paar Keramikscherben aus dem Zeitraum zwischen 1750 bis 1850, ein paar alten Werkzeugen und einer maßstabgetreuen Nachbildung einer Schlacht am hiesigen Rio, die mit dem Befreiungskrieg Campana Libertadora unter General San Martin in Verbindung steht.