30. November 2013 – Samstag

Bis zur Stelle, an der der Paso Rodolfo Roballos von der Carretera Austral abzweigt, fahre ich zurück. Die Piste schlängelt sich durch eine hügelige, mit Sträuchern und Gräsern bewachsene Landschaft. Es dauert nicht lange, bis ich ein erstes, wildes Guanako sehe. Schnell anhalten, Handschuhe ausziehen, Fotoapparat aus dem Tankrucksack zerren, Linse ausfahren, Belichtung verringern. Normalerweise ist das Viehzeug schon wieder weg. Doch die Guanakos sind geruhsam. Es grast weiter, schaut ab und an zu mir rüber. Ein paar Kurven und Hügel weiter sehe ich eine weitere kleine Herde von der mit Lamas verwandten Spezie.  An der Laguna Cisnes lerne ich Silvia und Rene aus der Schweiz kennen. Sie nehmen sich für ihren Patagonien Reiseteil drei Wochen Zeit. Den Leihwagen haben sie in Puerto Montt übernommen und planen auch bis Ushuaia zu fahren.

Die weißen Wolken am Himmel lösen sich mehr und mehr auf je näher wir an die chilenisch argentinische Grenze kommen. Die Temperatur mag bei gut zwanzig Grad liegen. Die Piste wird unangenehmer. Bereiche mit losen Steinen und immer wieder diese Wellblechstücke, die das Fahrzeug so sehr durchschütteln, dass ich Glaube alles müsse auseinanderbrechen. Noch eine Fotopause am Rio Chacabuco und durchfahren bis zur chilenischen Zollstation. Rainer und Theo werden bereits in dem soliden, sehr gepflegten Schalterbüro abgefertigt. Meine Einfuhrpapiere vom Motorrad und von mir selbst werden eingezogen. Meine Ausreise wird im Reisepass dokumentiert. Das abgeschlossene Schwenktor wird für uns entriegelt. Wir befahren den Grenzstreifen zwischen den beiden Ländern. Der Wind hat deutlich an Stärke zugelegt. An einer Lagune erkenne ich entfernt mehrere pinkfarbene Gebilde. Flamingos?

Im argentinischen Zollbüro empfangen uns zwei junge Beamte. Hauptarbeit ist die Einfuhr des Motorrades. Ein neues Einfuhrdokument muss ausgefüllt werden. Die Daten werden aus dem Internationalen Fahrzeugschein herausgelesen. Den Wert des Fahrzeuges geben wir den Zöllner an. Die Einfuhr von Netbooks und Fotoapparate wird ebenfalls dokumentiert. Die jungen Zöllner honorieren meine Versuche mit Ihnen Spanisch zu reden. Sie erklären mir ihre Ausbildung an der Grenze Argentinien Bolivien beziehungsweise Argentinien Brasilien gemacht zu haben. Sie Fragen nach meinen Spritvorrat, da es offensichtlich auf den nächsten 200 Kilometer keinen Treibstoff gibt. Sie lassen sich mit mir fotografieren, öffnen uns das auch hier verschlossene Schwenktor. Ich bin imit meiner Twin in Argentinien. Die Passhöhe stellt sich als breites Hochtal dar. Unzählige Schafe halten die Grasnabe kurz. Rechts und links der Breiten Piste stehen die Weiden unter Wasser. Es folgen einige Kilometer kurvenreicher mit Vorsicht zu befahre Kilometer bis eine mir schier endlos vorkommende Gerade folgt. Die Temperatur mag bei 30 Grad liegen. Von hinten bläst der Wind mit ungefähr 60 Stundenkilometer. Die Staubwolke die mein Motorrad erzeugt bewegt sich mit mir anährend synchron. Die Temperaturanzeige meiner Africa Twin pendelt sich nahe des roten Bereiches ein. Der Lüfter heißt meinen ohnehin überhitzten Körper zusätzlich auf. Alles hat ein Ende, auch diese Tortur.

In Bajo Caracoles suchen wir eine Übernachtungsmöglichkeit. Es ist ein Nest, das in den Wester, Spiel mir das Lied vom Tod, reinpassen würde. Eigentlich erkenne ich Nichts was es Wert wäre zu beschreiben. Mein Bauchgefühl sagt weiterfahren. Da Motel will 75 US Dollar. Hinzu käme noch das Abendessen. Es sind nach fünf. Nach halbstündiger Diskussion nehmen wir noch eine über 200 Kilometer lange Etappe in Angriff. Ein hilfsbereiter ansässiger Motorradfahrer beschrieb uns die Etappe als, bis auf zwanzig Kilometer, komplett asphaltiert.

Ich fahre durch die Pampa. Der Wind peitscht von der Seite. Ich verstecke mich hinter der hohen Scheibe meines Motorrades. Immer wieder drücken mich Boen quer über die Fahrbahn. Auf den 180 Kilometer kommen mir vielleicht fünf Fahrzeuge entgegen. Zwei Pickups überholen mich, drücken grüßend auf die Hupe, was die wohl denken. Noch steht die Sonne knapp über dem Horizont. Ein Schild warnt vor dem Ausbauende. Es geht auf einer, Gott sei Dank, gut befahrbaren Piste weiter. Wie unser Amigo beschrieben hatte zwanzig Kilometer. Bevor wir nach Gobernador Gregores hineinfahren muss Theo aus einem Reservekanister Nachtanken. Ich mache die stimmungsvollsten Bilder dieser Reise.

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29. November 2013 – Freitag

Die Schotterstrecke lässt sich gut fahren. Der Lago General Carrera liegt links unserer Piste. Wenn mir Fahrzeuge entgegenkommen halte ich rechts an, schalte den Motor ab und warte bis die Staubfahne sich verflüchtigt hat. Mir kommen zwei Fahrräder entgegen. Es ist ein französisches Paar. Die beiden sind 26 Jahre alt, sind in Calafate gestartet. Sie wollen bis zum Lago Titicaca. Fünfzig Kilometer wollen sie täglich schaffen. Sechs Monate stehen ihnen zur Verfügung. Respekt.

Rechts zweigt eine befestigte Straße ab. Puerto Bertrand ist ein malerischer Hafen mit einem Holzsteg. Einige Fischerboote liegen an Land, andere Boote wogen im Wasser. In einem Minimercado kaufe ich zwei Äpfel und eine Tafel Schokolade. Ich bitte eine der beiden Frauen, die an einer Bank am Seeufer eine Pause machen, mich auf dem Steg zu fotografieren. Vivian und Margarita feiern fünfzig Jahre Abitur. Margarita ist dazu aus der Schweiz angereist. Sie wollen den Lago General Carerra umfahren. 1938 sind Margaritas Eltern wegen Arbeitsmangel aus der Schweiz nach Chile ausgewandert. Als politischen Unruhen in Chile auftraten, kehrten sie zurück in die Schweiz. Beide Frauen hatten die einzige schweizer Schule Chiles in Santiago besucht. Vivian hat Chile nicht verlassen. Sie empfiehlt mir den Mahuil-Malal Pass und denLonguimay-Corralco Pass zu besuchen, außerdem sei Tortel ein Muss für jeden Tourist.

Die Piste ist für eine Stunde gesperrt. Meine Reisebegleiter unterhalten sich schon mit Kunibert aus Australien, der im August letzen Jahres in Alaska mit einer Suzuki DR650 gestartet war und seiner Sozia Victoria. Beide hatten sich in Zentralamerika kennengelernt. Sie war als Rucksacktouristin unterwegs. Auf sein Angebot hin ihn auf dem restlichen Weg hin nach Ushuaia zu begleiten, stattete sich die taffe junge Dame mit einer Motorradausrüstung aus und sitzt auf dem Sozius der DR. Ich will von Kunibert wissen ob er brenzlige Situationen erlebt habe. Bis auf einen Überfall in Nicaragua, bei dem er sein Geld und seine Wertgegenstände abgeben musste, habe er niemals eine Bedrohung verspürt. Jetzt nach der langen Reise fühle er sich Müde und freut sich auf seine Heimat. Beide wollen Weihnachten in Ushuaia feiern.

Unsere Strecke führt entlang des Rios Baker. Die Berge um uns herum sind karg. Nur vereinzelt sehe ich Baumbewuchs, meist sind die Hänge steinig mit niedrigem Grasbewuchs. Vivian erzählte, das die Siedler hier in Jahrzehnten riesige Waldflächen abgeholzt hatten. Ich fahre hoch über Flussniveau und beobachte den Rio Baker, der türkisgrün erscheint. In Cochrane Tanken wir schon für den nächsten Tag, der uns nach Argentinien führen soll.

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28. November 2013 – Donnertag

Wir entscheiden uns am späten Vormittag noch eine Nacht in unserer Luxuscabana zu verweilen. Christian, unser Vermieter stimmt zu. Er empfiehlt als Halbtagestrip einen Aussichtspunkt auf den Gletscher San Rafael.

Ich biege direkt in unserem Städtchen Puerto Rio Tranquilo in ein unscheinbares Sträßchen ab. Es führt zunächst in ein breites Tal. Einige Behausungen inmitten von eingezäunten Weideflächen säumen den Weg. Im Gegensatz zur Carretera Austral bin ich quasi alleine unterwegs. Ich genieße das entspannte Fahren, halte häufig an, erkunde zu Fuß die nächste Umgebung. An einem Wasserfall suche ich auf dem Boden liegend nach einer Position für die Kamera, um ein Selbstauslöserfoto zu machen. Ein weißer Pickup nährt sich mir langsamer werdend. Ich begrüße den jungen Fahrer mit einem freundlichen hola buenos dias, me llamo Frank. Francisco erkundet alleinreisend Patagonien. Er stammt aus der Umgebung von Santiago. Berlin, Köln und München hat er bereits besucht und ist dabei Deutsch zu lernen. Wir machen ein Erinnerungsfoto von uns.

Das paradiesische Fleckchen Erde gibt mir hinter jeder Biegung neue, wunderschöne Einblicke in die Natur. Das Zusammenwirken von Flusslauf, Waldlandschaft, Bergwelt mit schneebedeckten Gipfeln und der bewölkte Himmel mit dem kräftigen blau der Atmosphäre entzückt mich.

Ich höre Hundegebell. Rechts der Piste sehe ich eine Behausung. Ruhig, ruhig befiehlt ein Mann jenseits des Zaunes. Ich stoppe, lasse das blubbern des Motors verstummen, nehme meinen Helm ab und Grüße in Spanisch und füge  yo soy aleman hinzu.

Ein Holzschild mit dem Symbol einer dampfenden Kaffeetasse und dem Wort comidas lässt auf eine bewirtete Unterkunft schließen.  Was er den für mich tun könne, kommt leicht gestresst zu mir rüber. Er sei alleine und die zu backende Brote benötigen seine Aufmerksamkeit. Abendessen gibt es bei meinen Freunden in einer Cabana in Tranquilo, entgegne ich und mir ist empfohlen worden den Gletscher von einem Aussichtspunkt betrachten zu können. Er beschreibt mir den Weg zum Aussichtspunkt. Auf dem Rückweg verabreden wir uns auf einen Kaffee.

Ich parke die Twin neben einem Geländewagen hole meine Wanderschuhe aus dem Topcase und melde mich bei einem jungen Mann, der von hieraus Gletscherwanderungen anbietet. Der camino hoch zum Aussichtspunkt kostet 3500 Pesos. Meinen Helm, die Motorradstiefel, den Tankrucksack und die Protektorjacke darf ich in der mollig warmen Tourguidehütte abstellen. Der kurze Marsch führt über einen mit Holzstegen präparierten Pfad durch dichten Wald. Baumfarne und Orchideen säumen den Weg. Dann geht es steil bergauf zu einer zehn mal fünf Meter großen Plattform.

Mir zu Füßen liegt die Endmoräne des gewaltigen Gletschers. Im Laufe der Jahrhunderte bis das Gletschereis hier angekommen ist, hat es soviel Verunreinigung aufgenommen, dass der Gletscher hier mehr  einem Geröllfeld gleicht. Weiter entfernt wird das Eis sauberer und glänzt, dort wo Sonnenstrahlen die Oberfläche erreichen, blendend weiß. An dem abgeschliffenen, mir gegenüberliegenden Bergfuß  erkenne ich um wieviel höher der Gletscher einst war. Die Dimensionen sind gewaltig. Ich versuche mir vorzustellen wie lange eine Wanderung bis zur Gletscherquelle dauern würde. Es ist Ein Augenblick, in dem ich mir winzig vorkomme, in dem die Natur mir mitteilt nur ein Eiskristall des gesamten Gletschers zu sein. Ich verbringe einige demütige Minuten hier auf der außer mir menschenleeren Plattform.

Beim Anziehen der Motorradbekleidung erzählen mir Gabriela und Matias, dass sie in der Sommersaison aus Nordchile hierher Anreisen und als Tourguids ihr Geld verdienen. Sie sind Naturverbunden und lieben Patagonien.

Thomas steht entspannt an seiner Haustür, als ich mein Motorrad parke. Er bittet mich in sein Haus. Es ist angenehm temperiert. Mir fällt sofort die Verarbeitungsqualität seines Hauses auf. Es ist wesentlich aufwändiger verarbeitet als alles was ich bisher in Chile gesehen habe. Er beginnt zu erzählen. Alle Erdteile der Welt hat er erlebt. Er stammt aus München. Seine Frau ist Thüringerin. Vor der Heirat haben sie 13monatige Weltreise unternommen, um die Ehetauglichkeit zu prüfen. 2001 das Fleckchen Erde gefunden, wo wir beide gerade sitzen. Zwei Jahre Haus gebaut, dabei im Auto gewohnt. Info: Es sind 50 Kilometer Schotterstrecke bis zu nächsten Zivilisation. Eigene Wasserturbine zur Stromerzeugung. Trinkwasser aus eigenem Bach. Hostaleriebetrieb seit 2004. Internet zwei mal zwei Stunden täglich. Seine Emails gehen in eine Kodierbox dann übers Stromnetz zu einem Freund ins 150 Kilometer entfernte Coyhaique. Dessen Kodierbox lädt die Daten in einen Computer, und zack ist die Email in fünf Minuten versandt. Er und seine Frau haben ein  Langzeitvisum, das dreijährige Töchterchen hat doppelte Staatsbürgerschaft. Es wird bis zum 14. Lebensjahr zu Hause unterrichtet, mit jährlichem Test an Staatsschule. Ab dann Gastfamilie und Abitur in entfernter Stadt.

Ich kann mich kaum losreißen aber die Zeit ist bei Thomas verflogen und ich hoffe noch rechtzeitig zum Abendessen unser Cabana u erreichen.

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27. November 2013 – Mittwoch

In Coyhaique wird erst die Tank aufgefüllt bevor ich den schon ungewohnten Rummel der Großstadt weiter Richtung Süden verlasse. Cochrane ist im Navi eingegeben. Wir wundern uns nicht sonderlich, dass Theos und mein baugleiches Garmin unterschiedliche Kilometerangaben bis zum Ziel angeben. Asphaltiert, bei trockenen Wetter, es mögen um zehn Grad sein führt mein Weg durch Weideflächen. Die Berge sind weniger imposant als an den Vortagen. Nach etwa 50 Kilometer erreiche ich einen Parkplatz einen Einblick in ein weites Tal gestattet. Eine Serpentinenstrecke führt runter ins Tal. Ich fotografiere Rainer und Theo noch beim Runterfahren, und schwinge mich wieder auf die Sitzbank. Richtiger Kurvenspaß kommt mit der schwer beladenen Twin nicht auf. Die mit mehr als 15 Kilogramm beladenen Koffer ziehen mich ungewohnt in die Kurve. Ist nun mal nicht Motorradfahren wie daheim.
Schon am Ende der Serpentinen möchte mich mein Navi links abzweigen lassen. Ich gehorche. Mein Bauchgefühl zwingt mich die Route im Navi nochmal zu checken. Ich beschließe zu drehen. Drei junge Frauen mit Rucksäcken warten offensichtlich an einer Bushaltestelle auf ihre Weiterfahrt. Sie vertreiben sich die, indem Sie sich posierend vor dem schroffen Bergmassiv mittels Selbstauslöser verewigen. Hola, yo busco dos otras motociclettas. Mein Spanisch scheint so schlecht zu sein, dass mir in Englisch geantwortet wird. Sie haben keine Motorräder gesehen, seien aber erst kurz zuvor hier angekommen. Ich fahre weiter entgegen der Empfehlung meines Navigationssystems. Bald erreiche ich die Ortschaft Villa Cerro Castillo. Rechts der Straße sehe ich zwei ausgediente Omnibusse zu einem Restaurant umfunktioniert. Ich mache mit einem Gruß auf mich aufmerksam. Einer der vier Gäste bestätigt mir tatsächlich zwei Motorräder in die von mir erahnte Richtung hat fahren sehen. Ich fühle mich erleichter und setze meine Fahrt fort. Am Ortsausgang, links der Straße, fallen mir zwei Motorräder mit vollständigem Reisegepäck plus Ersatzreifen ins Auge. Ich verlasse das Dorf und damit den Asphalt. Das ganz kurze Waschbrett schüttelt mich durch. Ich komme vielleicht zehn Kilometer weit. Eine Reisegruppe in einem Sprinterbus schaut sich die Landschaft an. Wiederum frage ich nach den zweien. Der Tourguide hat diese nicht gesehen, würde hier aber erst zehn Minuten stehen. Beim Weiterfahren zweifle ich den richtigen Weg genommen zu haben.  Einige interrasante Ausblicke hätten die vorausfahrenden sicherlich als Pause genutzt, um mich aufschließen zu lassen. Vielleicht hat der Gast aus dem Busrestaurant die beiden Kawasakis vor der anderen Restaurant gemeint. Ich drehe. Fahre zurück bis zu den Kawasakis. Die beiden Biker kriegen gerade ihr schmackhaft aussehendes Mahl serviert. Sie teilen mir mit, dass definitiv zwei BMW in meine in Frage gestellte Richtung gefahren seien. Sie haben ungefähr 30 Minuten Vorsprung. Ich drehe erneut. Nach einer   gefühlten Stunde kommen mir meine Mitreisenden entgegen.
In Bahia Murta fragen wir vergebens nach einer Cabana für die Nacht. Wir müssen noch 20 Kilometer weiter ins fast schon touristisch anmutende Tranquilla.
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26. November 2013 – Dienstag

Der Simmering von Rainers Gabel hat sich gestern auf den Pistenkilometer komplett verabschiedet. Wir hatten in Coyhaique  noch Automatikgetriebeöl kaufen können, welches wohl einem Gabelöl in der Viskosität sehr nahe kommt.
Also nach  geruhsamen Frühstück wird geschraubt. Ich klinke mich aus. Ein Friseurbesuch, den ich zuhause im Vorbereitungsstress nicht nicht mehr geschafft hatte,  wird heute nachgeholt.
Ich:                        Quisiera me lavar y cortar los pelos?
Der Friseur:          Corto o largo?
Ich:                        corte del pelo modern
Los gehts. Ein Wasserstäuber feuchtet meine Haare an. Ein Maschinchen kappt mein seitliches und rückwärtiges Haar. Jetzt kommt eine Schere ins Geschehen. Sektion für Sektion wird bearbeitet. Mein Kopf wird durch sachtes Drücken in seine gewünschte Position gebracht. Durch genaues peilen versucht er eine perfekte Symmetrie zu schaffen.
Ich:                        Bien, mucho bien, bueno trabajo.
Jetzt kommt noch die Haarwäsche, die mir jetzt eigentlich überflüssig vorkommt. Aber im Anblick der Friseurin sehe ich wenig Sinn in ein vertiefendes Gespräch mit dem maestro. 6000 Pesos sind fällig.
Zurück bei den Schraubern sind sie fast fertig mit der Reparatur. Den späten Nachmittag verbringe ich mit Nahrungsbeschaffung und Stadtbummeln.
Eine Öffnung so groß wie ein Garagentor fällt mir in einer Seitenstraße auf. Am Stand dahinter werden Textilien angeboten. Ich peile in die Tiefe der Öffnung, kann aber kein Ende erkennen. Langsam, von Neugierde getrieben, schreite ich in den Basar hinein. Viele Textilien, Kinderspielzeug, Modeschmuckartikel erkenne ich. Ein adrett gekleideter, mittelgroßer, wohl mitte Fünfzig Jahre alter Mann steht am Stand einer Equadorianerin als er mich anspricht. Woher ich käme zunächst in Spanisch. Auf meine  Reaktion hin kommt gebrochenes Englisch hinzu. Ich entnehme dem Wortschwall den Begriff Euro. Mein Hirn rattert. Will der schwarz tauschen? Er sei colector. Er öffnet seinen Rucksack und holt mehrere Ordner heraus, die er mit Einwilligung der Standbetreuerin, auf ihrem Stand ablegt. Beim öffnen der Sammler erblicke ich Geldnoten. Billete de banco todo mundo. Geldscheine sammelt er also. Dann findet er den Ordner mit der Deutschen Mark. Unter den vielen Scheinen erkenne ich eine Note mit der Zahl 3200000 Mark. Stolz nennt er mir die Jahreszahl 1949. Ich staune nicht schlecht über den Inhalt seines Rucksackes, aber warum hat jemand beim Einkauf in einer solchen Umgebung seine Notensammlung dabei? Ich versuche meinen Bummel fortzusetzen, doch ich kann mich von ihm nicht losreißen bevor er mir noch mitteilt, dass sein primero hermano der ministro de mino de Chile ist. Ich bin beeindruckt welche Leute mir die Hand schütteln.
Eigentlich auf der Suche nach Ansichtskarten scheine ich die einzigen in Coyhaique verfügbaren kurz vor Ladenschluss gefunden zu haben. Drei unterschiedliche schwarz weiß Motive habe ich zur Auswahl. Ein Motiv ist für mich völlig nichtssagend. Also die Karten gekrallt und zum Abendessen.
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25. November 2013 – Montag

Gestern hatte ich meine erste Füllung Scottoileröl leergefahren. Wir sind jetzt etwas über 2000 Kilometer unterwegs. Beim Nachfüllen des 200 Milliliter fassenden Vorratstanks, spanne ich gleich noch die Kette. Nach flottem Frühstück, das unsere Vermieterin Veronica uns versprochen hatte, da unsere Cabana keine Küche hatte, sitzen wir zeitig auf den Motorrädern. 220 Kilometer bis Coyhaique zeigt der Hinweistafel an. Wir gehen von durchgehend Schotterpiste aus, bezweifeln diese Strecke zu schaffen. Der wind heute Morgen bläst kälter als gestern gegen meinen Körper. Um mich noch besser gegen die Kälte zu schützen bleiben mir nur noch die Dreifingerandschuhe, die ich noch nicht aus dem Gepäckfach geholt habe. Die Carretera Austral ist stellenweise übersät mit kleinen Schlaglöcher, die ein umfahren unmöglich machen. Ich reduziere die Speed, fahre viel im zweiten Gang, vielleicht 40 Stundenkilometer. 40 Stundenkilometer mit Fotopausen lass eine Schnittgeschwindigkeit von 25 Kilometer die Stunde rauskommen, geteilt durch 220 Kilometer macht ungefähr neun Stunden Fahrzeit. Also Ankunft gegen 19 Uhr. Mannomann. Trotzdem lasse ich mich nicht treiben, nehme mir Zeit Augenblicke zu genießen und mit der Kamera einzufangen.
Die Landschaft stellt sich da wie gestern. Teils undurchdringlicher Urwald, dann wieder breite Weidelandflächen mit spärlicher Bebauung. Der Himmel verwöhnt uns heute mit viel azul, der Regen scheint sich zurückgezogen zu haben. Ein Hinweisschild kündigt einen kurvenreichen Streckenabschnitt an. Eine Spitzkehre folgt der nächsten. Ich denke an den Tieflader, der einen Grater geladen hat, den ich vor einiger Zeit überholt hatte. Der kann hier unmöglich hochfahren ist meine feste Überzeugung.
Ich erreiche die Passhöhe. 550 Meter über Meeresspiegel zeigt mir Garmina an. Es geht auf diesem Niveau mehrere zig Kilometer weiter. Gesäumt ist die Piste hier von schneebedeckten Berggipfeln, dessen weiß sich vom tiefen Blau des Himmels abhebt.
Lass es 80 vielleicht 90 Kilometer nach heutigem Aufbruch sein, als , welch Freude, ich wieder auf Asphalt fahren kann. Der fünfte Gang ist drin, um die 90 Stundenkilometer zeigt der Tacho. Viele Kurven mit angenehmen Radien reihen sich aneinander. Ich halte an einem See. Ein paar Fotos, etwas Wasser trinken und die Beine vertreten. Was ist das? Soeben zieht der Tieflader samt Ladung an mir hupend vorbei. Ich hab dich wieder eingeholt, will er mir wohl sagen.
Die Carretera Austral verläuft an breiten, nur von der Natur vorgegebenen Flussbetten entlang. Diese integrieren sich teils als langsam fließende Abschnitte in die Landschaft. Dann wieder sind reißende Stromschnellen mit spritzenden Gischten zu sehen. Die frühlingshafte Flora zeigt viel leuchtendes gelb, vergleichbar mit unseren Rapsfeldern, dazu gibt es hier eine Art Lupinie, deren kegelförmige 20 bis 30 Zentimeter lange Blüten sich in einem tiefen violett zur Schau stellen. Die dritte wenn auch seltenere Farbe ist ein leuchtendes orangerot. Mir ist kein Vergleich mit einer heimischen Pflanze greifbar.
Im Vorbeifahren erkenne ich einen nahe an der Straße herabstürzenden Wasserfall. Ich drehe und parke auf dem daran liegenden Parkplatz vor einem Marienaltar. Kurz steige ich über einige Felsbrocken zum Wasserfall hinunter. Trotz des Getöses des Wassers, vernehme ich ein schrillendes Piepsen. Mir gegenüber sitzt ein winziges Vögelchen, in karnevalistischer Farbenpracht. Türkismetallicfarbenes Gefieder mit schriller rotmetallic Halskrause. Meine Kamera zoomt, ich klicke den Auslöser und es ist weg. Meine Augen suchen die Umgebung ab. An den Blüten eines nahen Strauches steht es mit hochfrequentem Flügelschlag mich kurz anschauend bevor es wie weggebeamt aus meinem Augenschein verschwunden ist. Kolibri? Hier?
Das letzte Highlight des Tages sind die Lamas, die auf einer Weide Wiederkauend den Nachmittag verbringen. Der massive Körper auf dem Boden liegend, dem meterlangen Hals gen Himmel gestreckt, haben sie die Umgebung bestens im Blick.
Dank der guten Asphaltdecke haben wir gegen 17 Uhr eine vollwertigen Cabana. Wir füllen unsere dahingeschwundene Pesos bei einer Bank wieder auf, kaufen Gabelöl für Rainers undicht gewordenen Gabelsimmerring und natürlich leckeres Essen für unser Abendmahl.
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24. November 2013 – Sonntag

Gegen acht beginne ich meine Koffer wieder zu beladen. Für die heutige Motorradtour habe ich beschlossen mich wärmer zu verpacken. Dicker Faserpelzeinteiler unter den Standartmotorrad-sachen und obendrüber noch den Regenkombi, wenn auch nicht gegen Regen sondern vielmehr gegen den auskühlenden Fahrtwind. Kurz nach zehn sitzen wir wieder im Sattel und fahren die ab hier asphaltierte Carretera Richtung Süden. Meist geht es kilometerlang geradeaus bevor eine Kurve die Richtung für weitere endlose gerade Kilometer verändert. Ich falte mich hinter der Scheibe der Twin zusammen. So minimiere ich die Windgeräusche im Helm und halte den Fahrwind vom Oberkörper ab. Die Wolken hängen tief in den Bergen. Dort wo der Himmel schüchtern aufreißt, sehe ich frisch weiß getünchte Berggipfel.
In Puerto Cardenas endet die Straßenbefestigung unerwartet. Zwei unterschiedliche aber aktuelle Karten zeigen die Ruta sieben eigentlich als befestigt an.
Lange Abschnitte der Etappe bis Puyuhuapi weisen eine relativ glatte, mit einer guten Asphaltstraße vergleichbaren, Oberfläche auf. Meist wähle den dritten Gang, halte den Motor bei knappen 4000 Umdrehungen. Das sind gute 50 Stundenkilometer. Ich stehe auf den Rasten. Dadurch blicke ich aus einer höheren Position auf die Straße. Schlaglöcher kann ich so früher erkennen und habe meistens noch die Möglichkeit diese zu umfahren. Obwohl die Fahrwerke unserer Motorräder auf diese Belastungen ausgelegt sind, freuen sich abends meine Gelenke über jedes umfahrene Schlagloch. Obwohl es Sonntag ist muss ich viele Baustellen passieren an denen emsig gearbeitet wird. Alte Wellblechröhren, die Niederschlagwasser von der Bergseite zum Tal hinführen, werden durch größere modernere Betonröhren ersetz. Mancherorts werden Berghänge mit Baggerkraft abgetragen, um die Fahrbahn zu verbreitern. Dann treffe ich immer auf Abschnitte, die neu geebnet und verdichtet werden. An diesen Stellen weiß das Motorrad nicht wo es hinwill. Es eiert um all seine Achsen. Geschwindigkeit stabilisiert und das Hinterrad auf Zug halten, die elementaren Enduroweisheiten, versuche ich anzuwenden.
Oft kämpft die Carretera um ihr Dasein gegen die Natur. Hier ist die Spur nur sehr schmal, so dass vielleicht zwei Lastwagen aneinander vorbeikommen. Rechts und links von ihr ist Urwald. Dann öffnet sich die Landschaft und der Mensch hat die Möglichkeit Vieh weiden lassen. An den weit auseinander liegenden Behausungen erkenne ich Gewächshäuser aus Plastikfolie, in denen vor Kälte geschützt, Gemüse gedeiht. Die Weiden sind zur Carretera hin durch Zäune abgegrenzt. Viele alte, imposante Bäume wurden nicht gerodet. Aus Astwerk sind Zaunelemente geflochten, die zu Ferchen zusammengefügt sind. Ich durchfahre ein Gebiet wie es die Siedler vor hunderten Jahren in Nordamerika auf ihrem Weg westwärts vorgefunden haben müssen.
Gegen 17 Uhr erreichen wir Puyuhuapi. Es liegt an einer malerischen Fjördspitze. Bei der, wie meistens zeitaufwendigen Suche nach einer Cabana, schickt mich eine Seniora, deren Cabana schonbelegt ist, zu einer Adresse zwei Blocks weiter. Fast schon angekommen pfeift ein Polizist den ohne Helm fahrenden Theo zu sich. Der gehorcht anstandslos und holt sich seine Rüge ab. Beim Abendessen erfahre ich, dass er gleich drei Verstöße gegen chilenisches Gesetz begangen hat. Fahren ohne Helm, rauchen beim Motorradfahren und frei zugängliches mitführen von Alkohol. Er hatte einen zwei Liter Tetrapack außen an seinem Koffersystem befestig. Im Nachhinein wird ihm klar, warum viele Passanten, die seine Transportweise vorher beobachtet hatten, verstohlen geschmunzelt haben.

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23. November 2013 – Samstag

Hahnengeschrei weckt mich. Ich beobachte aus meinem Bett die Dämmerung wie sie die Nacht vertreibt. Vogelgezwitscher, wie man es bei uns im März hört, wenn die Natur loslegt, die neue Generation zu erzeugen.
Untypischerweise kommt Theo als zweites ins Tagesgeschehen. Wir haben schon den ersten Kaffee aus, als Rainer ziemlich zerknittert uns einen weiteren Pausentag anbietet. Es tröpfelt draußen leicht, der Himmel ist ziemlich bedeckt. Also einkaufen für ein weiteres fürstliches Mahl. Ich bin in der tienda, in der meine Jungs gestern alles zum Kochen geholt hatten. Ich stehe mit meinem Minilangenscheidt vor der Kassiererin, die offensichtlich auch Chef des Lebensmittelladens ist. Seis chuletas, por favor, y patatas, y ocho huevos, y servezas, y vino tinto. Nur über den Eierkarton, den sie  mir aus einer 30er Lage zurechtbastelt scheint sie zu fluchen. Soviel Arbeit sie damit habe, dass  könne ich gar nicht bezahlen, übersetze ich ihren Wortschwall frei.
Der Regen hat nachgelassen. Nicht weit weg soll es Thermalquellen geben. Dort angekommen kann ich eine Art Freischwimmanlage erkennen, die noch geschlossen. Zwei junge chicas einer chilenischen Familie auf Sonntagsausflug, sind von meinem Motorrad begeistert. Draufsitzend muss der padre ein Foto von ihnen machen. Mit dicken Tropfen auf den letzten Metern komme ich zur Cabana zurück.
Ab jetzt folgt Dauerregen. Gegen Abend gesellen sich noch Sturmböen dazu. Die Wetterprognose die Rainer im Internet gelesen hatte scheint sich zu bewahrheiten. Die ganze Nacht hindurch schüttet es bis in den  Morgen hinein.

22. November 2013 – Freitag

Entspannungstag soll heute sein. Wäsche waschen, Motorräder durchschauen, reichhaltiges Kochen, vielleicht noch etwas die Umgebung erkunden. So ein Pausentag vergeht wie im Flug. Ich gehe meinem Problem mit meinem Email Verteiler nach. Aus Outlook kann ich keine Nachrichten mehr senden. Von meiner GMX Software klappt es offensichtlich. Ich erstelle dort erneut den Verteiler.
Dann bin ich doch noch in Chaitan rein was einkaufen und ein paar Fotos machen. Abends wird lecker gegessen. Rainer kann richtig gut kochen. Der Regenerationstag hat mich geschlaucht, ich gehe früh ins Bett.

21. November 2013 – Donnerstag

Am Fährbüro werden unsere Reisepässe und die Einfuhrdokumente der Motorräder benötig. Deutschland lässt grüßen. Trotz einer Inlandverbindung wird so der Ticketkauf zur Stundenarbeit ausgedehnt. Zwei Passagen stehen uns bevor. In gut drei Stunden bringt uns die erste Fähre nach Vodudahue. Das Meer hier im Fjörd ist ruhig. Die Sonne heizt uns anfangs kräftig ein. Gegen Ende der ersten Verbindung ist der Himmel zugezogen, ein kalter Wind hat das Außendeck leergefegt.
Den venezuelanische KLR 650 Fahrer treffe ich an Bord und tausche mit ihm Erfahrungen aus . Er stammt aus Frankreich, heißt Silvana und ist 32 Jahre alt. Ab seinem 24 Lebensjahr ist er auf der Erdkugel unterwegs. Die ersten drei Jahre davon segelte er auf den Ozeanen. Finanziert durch halbjährige Maschinistenarbeit auf Ozeanriesen. Sein aktuelles Steckenpferd ist das Bereisen der Kontinente mit dem Motorrad. Er arbeitet zwischendurch in der Touristenbranche. Den Führerschein hat er in Venezuela für 12 Dollar gekauft. In Lateinamerika speziell in Venezuela werden offensichtlich nur vier Hubraumstärkere Modelle vertrieben. Kawasaki KLR 650, so eine hatte ich 1984. Damals galt der wassergekühlte Vierventiler als Novum. Eine DR 650 und V-Storm von Suzuki sowie Benelli Motorräder sind für bestimmte Bevölkerungsschichten stemmbar. Seine ersten Off-Road Erfahrungen sammelte er auf Tripps nach Kolumbien, Bolivien und Equador. Wenn er Motorrad fährt, dann fährt er von morgens bis abends. Geschlafen wird in Motorradsachen, gegessen und getrunken schnell zwischendurch. Natürlich ist er Ausschließlich alleine unterwegs. Ob er schon mal Angst aätte, beantwortet er mit einem fragenden Gesichtsausdruck. Früher beim Segeln über die Ozeane gab es Situationen die tödlich hätten ausgehen können. Aber auf Land, da bleibst du stehen, was soll da passieren?
Er trifft am zweiten Dezember einen Freund in Ushuaia, will dort eine Woche bleiben und dann an der Atlantikseite bis Buenos Aires fahren. Dann zwei Monate Geld verdienen , um damit das Motorrad durch den Amazonas heimzuholen. Verschämt fragt er mich nach meinem Alter. Zögerlich gebe ich es ihm preis. Dann könne er ja noch lange seine Motorradreisen machen.
Zehn Kilometer Schotterstrecke spulen wir bis zur zweiten und letzten Fähre ab. Kurze Überfahrt und noch sechzig Kilometer bis Chaiten. Ich lasse alle Fahrzeuge, die auf dem Schiff waren vorbei. Kurz genieße ich eine Ruhe, in der ich den exotischen Vogelgesang wahrnehme. Die Schotterstrecke ist gespickt mit tiefen Schlaglöchern. Mit mäßigem Tempo versuche ich sie zu Umfahren was nicht immer geling. Wenn die Carretera Austral Einblicke in die Landschaft zulässt pausiere ich.
In Chaiten finden wir eine geräumige Cabana, die zwei Nächte beherbergt.
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20. November 2013 – Mittwoch

Alles im Leben hat immer mehrere Seiten. Nie ist etwas optimal, aber etwas ist auch nie eine vollkommende Katastrophe. Irgendwo zwischen den Extremen steht der Schieberegler.
Gestern schockte uns die undichte Wasserpumpe. Aber sie wurde in Osorno beim BMW Händler umgehend repariert. Und unser deutschsprachiger Hotelbesitzer empfahl uns einen landschaftlich anspruchsvollen Streckenverlauf.
Und in der Tat, wir fahren schnell aufs offene Land hinaus. Wir steuern Richtung Osten, den Andenkamm entgegen. Die Straße scheint endlos geradeaus zu verlaufen. Rainer, Theo hintendran ich. Wir fahren versetzt mit gleichem Tempo. Ich komme mir vor wie ein Teil einer Fliegerstaffel im Formationsflug. Kommt eine der seltenen Kurven zeigen mir die beiden die Schräglage, die ich in wenigen Sekunden selbst erfahre.
Rechts und links unserer Route sind Weideflächen. Ich inhaliere das Aroma frisch geschnitten Grases. Auf manchen Grasflächen liegen unzähligen Selageballen. Auf anderen Weiden befinden sich mehreren hundert Rinder große Herden. Kleine Behausungen bieten den Farmern Schutz. Die mittelalterlichen Pflüge von Ochsen und Pferden gezogen, sind von großen Traktoren älteren Datums ersetzt.
Dann erkenne ich ihn vor mir. Den ersten Vulkan in meinem Leben. Der Volcano Osorno. Die nahezu perfekte Geometrie eines Kegels, in saubersten weiß getüncht, wirkt irreal. Es fällt mir schwer den Blick auf die Fahrbahn zu fixieren, immer wieder lenkt er meine Aufmerksamkeit auf sich. Er wächst und wächst mit jeder Minute, die wir ihm näherkommen. Eine kurze Pause nutze ich um diesen Moment für mich zu verewigen.
Rechter Hand befindet sich der Lago Llanquihue. Bei der Umfahrung des östlichen Ufers führt die Straße durch den nach dem See benannten Nationalpark. Wir halten in Ensenada, um unsere Tanks zu füllen. Das kleine Dörfchen scheint ein Touristenmagnet zu sein. Hier wird versucht Gäste mit Kuchen anzulocken. Kuchen wird mit dem deutschen Wort Kuchen beworben. Abends beim Essen in unserer Cabana outet sich Rainer, so wie ich, auch als Kuchenfan. Jetzt wird sicherlich bei nochmaliger Gelegenheit ein Stück Schwarzwälder Kirsch drin sein.
In Puerto Montt wird in einem Supermarkt Nahrung fürs Abendessen aufgenommen. Wir fahren zum Meer runter und sehen vor uns erstmals den Hinweiser Carretera Austral, Routa 7. Links geht’s ab, lange am Meer entlang bis Rampa. Eine Fähre bringt uns noch rüber nach Chaparano. Wir spulen noch 60 Kilometer gut präparierte Piste ab, bis wir Hornopiren erreichen. Ab hier sollen uns zwei Fähren nach Caleta Gonzalo bringen.

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19. November 2013 – Dienstag

Bingo. Schon wieder übernachten in richtigen Betten. Leider erkauft mit der Inkontinenz der Wasserpumpe von Rainers Dakar. Beim zweiten Stopp auf der Ruta 5 findet Rainer einen Wasserfleck auf dem Motorschutz. Rainer entscheidet den BMW Händler in Osorno aufzusuchen. Die richtige Entscheidung. In die Abgeschiedenheit Chiles, der Carretera Austral, hineinzufahren mit einem offensichtlich defekten Motorrad wäre nicht ratsam. So haben wir in wiederum sonnigen, vielleicht zwanziggrad warmen Wetter einen ungewünschten frühen Feierabend.
Dafür habe ich euch gestern noch einiges verschwiegen. Rainer brauchte Suchtstoff. Die erste tienda hatte keine Zigaretten. Also aufsitzen und weiter geht’s. Ich sehe noch Theo als zweites losfahren während ich mir noch einen Kaugummi ins Mundwerk stecke. Ich fahre los ohne noch einen Schatten meiner Kollegen zu erkennen. Der sucht bestimmt in nächsten Ort nach Zigaretten denke ich mir und fahr hinterher. Nach einigen Minuten habe ich weder Theo noch Rainer eingeholt.
Wir alle haben das gleiche Navigationsgerät mit den gleichen Kartendaten am Motorrad verbaut. Die nächste Stadt, die wir anfahren wollten, war zu mindestens bei Theo und mir identisch. Also entschied ich für mich diese Stadt anzusteuern. Ungefähr 60 Kilometer prophezeite mir Garmina. Schon etwas mulmig führte ich meine Reise alleine fort. Es mögen 30 Kilometer, also ungefähr eine halbe Stunde vergangen sein als ich eine Straßenbaustelle erreiche. Ich halte bei zwei Arbeitern und informiere mich, ob sie zwei Motorradfahrer haben vorbeifahren sehen. Die eindeutige Antwort war nein. Ich beschließe für mich bis zum nächsten Waypoint zu fahren. Ich komme an der Pazifikküste an und schicke Theo eine SMS meines Standortes und teile ihm mit hier zu warten.
Ich schaue mir die Brandung am vielleicht 300 Meter entfernten Strand von einem windgeschützten Platz einer Böschung an, von dem ich auch das am Straßenrand geparkte Motorrad sehen kann. Bald schon steht ein junger Mann nahe meiner AT. Wir beide haben Blickkontakt. Mein grüßendes Handheben wird von ihm erwidert. Er verweilt am Motorrad und sucht offensichtlich den Kontakt zu mir. Mit meinem immer noch primitiven spanisch erkläre ich ihm, dass ich auf dos amigos auf motociclettas warte. Auf meine Frage nach der Entfernung zur nächsten Stadt, die ich ihm auf dem Navi zeige, bemerke ich, dass er mit den Schriftzeichen nichts anfangen kann. Erst als ein ungefähr zehnjähriger chico, der neugierig das Motorrad mustert, vom Garmin den Stadtnamen abliest, beginnt die Redeflut meines Gesprächspartners. Ich versteh nur Bahnhof. Gerettet wird die Situation von den Motorengeräuschen zweier herannahender Motorräder. Theo und Rainer.

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18. November 2013 – Montag

Ich nutze die Gunst der Stunde. Heute gibt es eine gute WiFi Verbindung, die neben einer guten Skype Leitung auch das Versenden von Emails erlaubt. Heute scheint die Sonne gleich zu Beginn unserer Etappe. Trotzdem ziehe ich den wärmenden Merinopullover unter meiner Motorradjacke. Zunächst schlängeln wir uns durch dichten Berufsverkehr. Lange fahren wir durch Straßenbaustellen. Chile rüstet auf. Hinter den Ballungsräumen schwindet jedoch die Verkehrsdichte, so dass man beinah alleine unterwegs ist. Die Holzindustrie muss ein bedeutender Wirtschaftfaktor der Region sein. Sägewerke säumen unseren Weg. Die Menschen der kleinen Ansiedlungen bestellen ihre Parzellen noch mit von Ochsen gezogenen Holzpflügen. Das Saatgut wird mit der Hand auf dem vorbereiteten Acker verteilt. Die einfachen Behausungen bestehen aus Holzkonstruktionen. Dächer und Einfriedungen sind vielfach aus Wellblech.

Nach einem Zwischenstopp verlieren wir uns

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18. November 2013 – Montag

Ich nutze die Gunst der Stunde. Heute gibt es eine gute WiFi Verbindung, die neben einer guten Skype Leitung auch das Versenden von Emails erlaubt. Heute scheint die Sonne gleich zu Beginn unserer Etappe. Trotzdem ziehe ich den wärmenden Merinopullover unter meiner Motorradjacke. Zunächst schlängeln wir uns durch dichten Berufsverkehr. Lange fahren wir durch Straßenbaustellen. Chile rüstet auf. Hinter den Ballungsräumen schwindet jedoch die Verkehrsdichte, so dass man beinah alleine unterwegs ist. Die Holzindustrie muss ein bedeutender Wirtschaftfaktor der Region sein. Sägewerke säumen unseren Weg. Die Menschen der kleinen Ansiedlungen bestellen ihre Parzellen noch mit von Ochsen gezogenen Holzpflügen. Das Saatgut wird mit der Hand auf dem vorbereiteten Acker verteilt. Die einfachen Behausungen bestehen aus Holzkonstruktionen. Dächer und Einfriedungen sind vielfach aus Wellblech.

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17. November 2013 – Sonntag

Gegen zehn Uhr Ortszeit sitzen wir auf den Motorrädern. Bis Mittag führt unser Weg nahe am Pazifik entlang. Im Gegensatz zu gestern liegen die Temperaturen im herbstlichen Bereich.  Bei einer Rast mit Blick auf die Brandung des Pazifiks holen uns die kurz zuvor überholten Radfahrer wieder ein. Benedikt und Oliver , maximal mitte zwanzig wollen bis ans Ende der Welt radeln.  An guten Tagen schaffen sie 80 Kilometer, manchmal sind es auch nur 30. Kocher Zelt  alles lebenswichtige dabei. Ich darf das Gewicht durch anheben abschätzen. Tutto kompletto Rad mit Ausrüstung weniger  als 30 Kilogramm. Was habe ich falsch gemacht?

Als wir näher ins landesinnere gelangen klärt sich der Himmel schlagartig auf. Die Temperaturen klettern rasch auf sommerliche Werte. Auch heute erhasche ich einen Blick auf die entfernten, schneebedeckten Gipfel der Anden. Klar erkennbar sind die typisch Reliefs  der Vulkane.

Rainer gönnt uns eine Fotopause bei der Überquerung des ….. Flusses. Der Breite aber offensichtlich seichte Wasserlauf ist mehrere hundert Meter breit. Ein älterer Chilene scheint seinen Sonntagsspaziergang über diese Brücke zu führen. Erst möchte ich ihn in dieser Kulisse fotografieren.  Da ihm das nicht genehm zu sein scheint, bitte ich ihn mich mit meinem Motorrad abzulichten. Anschließend will er wissen woher ich komme. Nach unserm behelfsmäßigen Smalltalk knipst er mich nochmal mit seiner Chilenenkappe auf meinem Kopf.

Die schöne kurvige Etappe durch eine Mittelgebirgslandschaft führt am späten Nachmittagdurch die Stadt…. . Wartend auf Ampelgrün fragt ein Motorradfahrer auf Deutsch ob ich aus Deutschland komme. Im Verkehrsgewimmel lädt er uns ein bei sich zu Übernachten. Doch wir wollen noch Meter machen, vielleicht nächstes mal.

Bei unserer abendlichen Quatiersuche, nervt ein chicco seinen Padre ihn vor meinem Motorrad zu fotografieren. Als ich den kräftigen Achtjährigen auf die Sitzbank hebe und dieser seinem Vater unterweist, wie er sein Handy fürs neue Foto bedienen muss. In Südamerika werden vorzugsweise nur 125ccm Motorräder genutzt. Da fallen unser Boliden im Straßenbild schon auf. Und Verlegung der Dakar auf den südamerikanischen Kontinent tut auch seines dazu. Häufig werden wir auf dieses Event angesprochen.

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16. November 2013 – Samstag

Aufstehen und rein in die Motorradkluft. Doch bevor wir starten müssen noch einige Utensilien am Motorrad untergebracht werden. Verdammt, zuhause beim Probepacken hatte doch alles seinen Platz gefunden. Die Kleidung, die für die Anreise getragen werden sollte, wurde vor Verschiffung des Motorrades aus dem Gepäck herausgenommen, so das in Südamerika eigentlich alles wieder hätte reinpassen sollen. Eigentlich. Doch viele Tipps von Bekannten daheim, ließen die offensichtlich unverzichtbaren Ausrüstungsgegenstände deutlich anschwellen.

Jetzt heißt es auszusortieren. Wieder wird die Notwendigkeit und Anzahl des Gepäcks geprüft. Zwei Hosen oder nur eine. Muss der Rucksack für eventuelle Wanderungen dabei sein? Das Netbook ist doch recht sperrig und zudem noch schwer. Wofür die Medizinbox, mir geht’s doch gut.

Alles viel zu viel. Doch wo soll ich aussortieren? Die Lösung findet Rainer, der bereits fünf Wochen Südamerika bereist. Er  leiht mir eine Motorradtasche in die all meine Problemchen reinpassen. kGurte für die zusätzliche Tasche finden sich auch.

Lange schlängelt sich die Fahrt durch die dicht besiedelte Valparaiso Region.  Es wird gegen Mittag bis sich der erste Blick auf die schneebedeckte  Andenkordilliere . Ganz schön hoch, selbst aus der Entfernung erheben sie sich die Anden imposant aus dem hügelliegen Vorland. Bis zum Abend durchfahren wir bei heißem wolkenlosem Wetter Landstriche, in denen Felder noch vom Bauern mit Pferd und Pflug bearbeitet werden.

Abends finden wir eine zum Übernachten eine Cabana. Der Hausherr berichtet uns von der Zunamikatastrophe 2010. Er erklärt mir wie hoch die Flutwelle damals den Landstrich überflutet hatte. Von seinen damaligen Cabanas sind heute nur noch die Bodenplatten übrig geblieben. Seien neuen Cabanas stehen nun auf Betonstelzen, gut drei Meter über dem Boden. Er zeigt mir Blder auf seinem Laptop, wie malerisch die Bucht vor dem Hochwasseraussah, mit Palmen und dem Pazifik bis nahe an den Cabanas heran.  Heute ist zwischen Cabanas und Küste bestimmt 300 Meter. Der Ozean hat den fast schwarzen Sand meterhoch abgelagert, In seinen eigentlich geschlossene Restaurant  wird uns noch ein leckeres Fischgericht serviert. Der Tag hat mich so sehr geschafft, dass mir nach kurzer Zeit auf dem Bett die Augen zufallen.

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15. November 2013 – Freitag

Heute werden wir um 9 Uhr von Enzos Freund in Valparaiso mit einem Pickup abgeholt.  Detlef und Günter fahren ihre Motorräder zum Containerterminal.

Sie haben eine fünfwöchige Nordchile Reise glücklich überstanden. Heute gehen ihre Motorräder in die Kiste und unser werden zeitgleich herausgeholt. Wir freuen uns, dass sie die Überfahrt offensichtlich sehr gut überstanden haben. Auf unserer ersten Fahrt auf Südamerikanischen Boden, holt uns gleich eine

Polizeikontrolle aus dem Verkehr. Jetzt hilft  uns noch unser vor uns fahrender Zollagent, wie wird es ab morgen gehen?

Morgenfrüh soll jetzt unsere Tour starten. Heute gab es nochmal dicke Steaks auf dem Hausgrill.

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12. November 2013 – Dienstag

Ein paar Mails checken, Handgepäck optimieret verstauen und schon wieder Lunch time. Dann Madrid Flughafen die Dritte. Pässe, Flugticket vorzeigen, alle Taschen leeren Rucksack durch die Röntgenapparatur. Diesmal klappt es auf anhieb. Bei den vorherigen Durchleuchtungen missfiel den Zöllnern mein Feuerstein, mit dem ich auch bei starken Böen den Spritkocher anschmeißen will. Jetzt aber rein in den Flieger und geschlagene 13 Stunden später betreten wir gegen ein Uhr Ortszeit erstmals südamerikanischen Boden. Drei Stunden bevor der Bus nach Valparaiso losfährt. Wir warten draußen bei erträglichen Temperaturen, werden dann zum Busbahnhof gebracht um von hier mit dem Überlandbus zu unserem Hostel, der Villa Kunterbunt, zu fahren. Hier erfahren wir vom Zöllnerstreik, der die Ausfuhr unserer Motorräder aus dem Hafen um mindestens zwei Tage verzögern wird.

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Das Abenteuer beginnt…..

11. November 2013 – Montag

Nachdem die Anfahrt zum Flughafen und der Flug nach Madrid planmäßig verläuft findet uns dort bereits das Pannenteufelchen.

Der Flughafen in Madrid ist beim ersten Kontakt schon gewöhnungsbedürftig. Wir sollen zehn Stunden auf den Anschlussflug warten und das bei angenehmen 23 Grad und Sonnenschein.Draußen versteht sich, nicht jedoch im kühl und fast schon klinisch steril gestalteten Innern. Wir brechen aus, nehmen die Metro und tauchen in einem Businessviertel aus der Versenkung und ergattern die letzen beiden Tagesgerichte eines Restaurants.

Zurück im Aeroporto warten wir vergeblich auf den Aufruf zum Weiterflug. Stattdessen schickt uns die nette LAN Tussi mit einem Hoteltransferbus nochmals nach Madrid. Flug fällt aus, wird morgen nachgeholt heißt die Ansage. Je länger wir mit dem Speisen und Trinken beschäftigt sind, desto sicherer sind wir die feudalste Übernachtung der kommenden vier Monate zu erleben

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Wir planen eine Motorradreise durch die Anden

Zwei Motorradfreunde wollen sich ihren Traum erfüllen.

Wir sind Motorrad-Enthusiasten und wollen den südamerikanischen Kontinent mit dem Motorrad erkunden.

Unser Weg soll als Erstes zum Ende der Welt auf Feuerland führen. Danach fahren wir immer nach Norden bis zum Machu Pitchu

Begleiten Sie uns auf unseren Abenteuern.