02. März 2014 – Sonntag

Therme die vierte. Thermen haben für mich ja etwas. Wenn so viel heißes Wasser aus dem Boden kommt, dass es eine ganze Badeanstalt füllt, gleicht das einer energetischen Verschwendung, die sich nur die Natur leisten kann. Und ich liebe heißes Baden. Da mein Rücken auch noch etwas zerrt und ich ihm damit eine Freude machen möchte, breche ich gegen Mittag nach Cacheuta auf. Eigentlich verlasse ich auf den knappen 40 Kilometer die Stadt nicht. Überall säumen Gebäude unterschiedlicher Art meinen Straßenverlauf.

Die Sonntagsfahrer haben sich heute in dem Thermalort verabredet oder halten am Straßenrand unter einem schattenspendenden Baum, um ihre Picknick-Ausrüstung aufzustellen. Ich erreiche das überfüllte Sackgassenörtchen und werde gleich von einem Wächter über die gefragten Parkplätze in eine abseits gelegene Ecke bugsiert. Dreißig will er. Meine Äußerung mucho caro reduziert die Abgabe auf zwanzig. Meinen Helm legt er zu seinen Pausenbroten und über meinen Tankrucksack wird eine leuchtend orange Warnweste gestülpt, damit die boshaften Landstreicher auch wissen, wo meine Schätze verborgen sind. Hundert Meter schluffe ich in meiner Sicherheitsausrüstung zum Kassenhäuschen des Touristenmagneten. Für nicht lokal Ansässige, 75. Mein mucho caro ändert diesmal nichts am Preis, als ich nach dem Studententarif frage, verdunkeln sich seine Gesichtszüge. Eine banador und ein toalla muss ich an einem Stand außerhalb des der Wasserbecken leihen. Sie will 25 pro Teil. Ich sage cuarenta. Sie bleibt hart bei cincuenta. Nur die ältere Senora, die süße Teilchen in Form eines Kaktusses verkauft, hellt mein Gemüt wieder auf, indem sie zunächst fünf für einen, mir schließlich aber drei für zehn gibt. Später werden sie mir schwer im Magen liegen. Drinnen in der Anstalt brauche ich noch ein Schließfach. Macht 25, nicht verhandelbar.

Das waren noch Zeiten, in der ich für meine Top Therme nur ein Foto des Eintrittschefs auf der Twin machen musste. Dafür ist diese Anlage aber nicht nur für den Körper eine Entspannung, auch das Auge bekommt einiges geboten. Es dauert schon etwas, bis ich in dem wärmeren Pool einen den Körper massierenden Blubberplatz erschleiche, verteidige ihn dann aber energisch. Lange genieße ich das Bad. Doch ohne das wärmste Becken zu testen, mag ich die Therme nicht verlassen. Es ist ganz schön warm. Keine fünf Minuten halte ich es in ihm aus.

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