Gestern hatten wir dann doch ganz schön viel Strecke abgespult, durch zum späten Nachmittag hin, von der fallenden Sonne hinter uns, stimmungsvoll ausgeleuchteten Landschaft. Kurvenreich ging es über lange Straßenstücke durch Wüstenbereiche, die mehrmals durch agrartechnisch genutzte Flussmündungen unterbrochen waren. Das plötzlich hinter einer Kurve sichtbare Grün wirkte immer wie eine Fata Morgana auf mich.
Heute wollen wir einen zweiten Anlauf auf den Colca Canyon wagen. Nachdem der erste Anlauf an der zu kurzen Akklimatisierungsphase gescheiter war, hoffen wir heute eine Unterkunft nahe Cabanaconde zu erreichen. Nach einer erholsamen Nachtruhe, einem mäßigen Frühstück sitzen wir wieder im Sattel, gestatten unserem liebsten Freund, dem Bankomaten, noch einen Besuch, geben einen Teil was er uns ausgespuckt hat gleich an den Tankwart weiter. Schnell und unspektakulär erreichen wir den Abzweig auf die Ruta 1SE. Eine Pause vor dem 150 Kilometer langen run aufs Ziel pausieren wir kurz. Bauern bearbeiten die Felder, während ich hinter einer Mauer Kühe sehe, die sich unter einem Sonnenschutz aus Stoffgewebe auszuruhen scheinen. Noch nicht mal richtig Gas gegeben endet auch schon die Asphaltstraße. Ernüchtert fahren wir widerwillig vielleicht fünf Kilometer die Piste entlang in der Hoffnung, dass gleich der Asphalt wieder auftaucht. Wir beratschlagen.
Heute fahren wir in unser bekanntes Domizil nach Arequipa. Von dort wollen wir morgen den dritten Anlauf wagen.